Während andere dem OpenAir St. Gallen beiwohnten, verschlug es mich mit all meinen vier Pferden am 29.6. & 1.7. nach Wil an das alljährliche Sommerspringen. Es war ein äusserst ereignisreiches Wochenende, das mir einmal mehr vor Augen führte, wie nahe Erfolg und Niederlage beieinander liegen können.
Das Turnier fing für mich am Freitagabend um 18:00 an. Mit dabei waren Hideway und Gianna in zwei Prüfungen über 1.20m und 1.25m. Mein schwarzer Kämpfer war als erster an der Reihe und sprang die gestellten 1.20m makellos bis zum letzten Sprung. Da das Springen ein Jokerspringen war, hatte man am letzten Hindernis die Option zwischen einem ungefähr 1.30m hohen, sehr luftigen und einem auf 1.20m gestellten, normal gestellten Oxer. Ich entschied mich für die schwierigere Version, da ich der Meinung war, dass das für uns kein Problem sein würde. Die Distanz passte, der Wille offenbar nicht. Hideway kam schlitternd zum Stehen, was mich wirklich sehr überraschte. Ich sammelte mich schnell und ritt den anderen Oxer an und war mir zu 100% sicher, er würde springen – tat er jedoch nicht und ich war zu einem unfreiwilligen Absteigen gezwungen. Also entschied ich mich dazu, ihn für den nächsten Parcours zurückzuziehen.
Gianna sprang toll, es war ihr erstes Mal auf diesem Niveau, daher war es kaum verwunderlich, dass wir 2 Stangen zu quittieren hatten. Auch im Parcours auf 1.25m hatten wir einige Abwürfe zu verzeichnen, was ich überhaupt nicht schlimm fand. Im Gegenteil: Ich war sehr stolz auf sie, so wie immer, wenn sie sich solche Mühe gibt.
Am Sonntagmorgen ging das Turnier für mich weiter, im Gepäck hatte ich diesmal Albartos, Brave und einmal mehr Gianna. Die beiden Jungs sollten die Prüfungen über 1.00m und 1.05m laufen und Gianna hatte das traditionelle, von der Stadt Wil gesponserte Derby vor sich.
Albatros startete als erster und legte gleich mit einer Nullrunde los. Brave war dann als nächster dran, gab sich grosse Mühe und sprang sehr geschickt für sein zartes Alter. Leider resultierte trotzdem eine Stange. Er durfte dann jedoch anstelle von Albatros an seiner ersten berittenen Siegerehrung teilnehmen, welche er bravourös überstand.
In der zweiten Prüfung machte Brave den Anfang und sprang wiederum sehr souverän bis zum drittletzten Sprung. Denn vor diesem musste eine sehr scharfe Kurve geritten werden und offenbar hatte ich Brave davor noch nicht genügend ins Gleichgewicht bringen können, sodass er in der Kurve die Balance verlor und mit der Hinterhand so unglücklich wegrutschte, dass er mich kurzerhand auslud und ich erneut an diesem Wochenende zu Fuss den Parcours verlassen musste. So etwas hatte ich auch noch nie erlebt. Albatros war dann wiederum der nächste und wieder war Verlass auf ihn. Die besagte Wendung pflegte ich mit ihm besonders und wir konnten den Parcours ohne Fehler beenden. Diesmal durfte Albatros selber an seine Siegerehrung und seine Preise abholen, was er höchst motiviert tat.
Um 15:00 Uhr war dann Gianna an der Reihe. Der Derbyparcours führte über 22 feste und fallende Hindernisse sowie auch durchs Wasser. Gianna sprang sehr sauber mit einem guten Zug nach vorne und schön im Fluss, so wie sich das gehört. Wir hatten lange Zeit Null und ich freute mich gewaltig über das tolle Gefühl, das sie mir gab. Leider fiel dann an Sprung Nummer 19 aufgrund einer etwas zu knappen Wendung die Stange, was mich natürlich sehr ärgerte. Die letzten Sprünge nahm sie dann wieder in gewohnter Manier und wir beendeten den Parcours mit einem top Gefühl.

                     

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